Bis zur ersten Ernte dauert es leider noch ein wenig, auf frisches Grün muss man deswegen aber nicht unbedingt verzichten. So lassen sich am Wegesrand – vor allem im Frühling – allerlei schmackhafte und vitaminreiche Köstlichkeiten entdecken; aus Wildkräutern lassen sich vielerlei Schmankerl zaubern! Natürlich sollte man nur Pflanzen sammeln, die man sicher erkennt, denn nicht alles Grün ist für den menschlichen Verzehr geeignet und manche Kräuter haben giftige Doppelgänger. Hilfreich ist es denn auch, einen handlichen Kräuter- oder Pflanzenführer dabeizuhaben oder – noch besser – als Einstieg an einer geführten Wildkräuter-Wanderung teilzunehmen.
Der gestrige Tag hat geradezu zum Sammeln eingeladen, denn es war trocken und sonnig; so erhalten sich Aroma und Inhaltsstoffe der Pflanzen nach dem Pflücken am besten. Von Grinzing aus haben wir uns in einer kleinen Gruppe um die Mittagszeit gen Wienerwald aufgemacht, um bei einem Spaziergang reichhaltig „Beute“ zu machen. Frisch zubereitet gab es schließlich ein schmackhaftes, wenn auch optisch sehr grünes Abendessen, bestehend aus Erdäpfel-Brennesseln-Suppe, Bärlauch-Spätzle, gedünsteten Hopfenspitzen und gemischtem Salat mit Wildkräutern (u.a. Schafgarben, Sauerampfer, Knoblauchsrauke und Brennnesseln). Wir haben’s uns auf jeden Fall schmecken lassen.
- Löwenzahn: Die jungen Blätter schmecken in Blattsalaten und aus den Blüten kann ein schmackhafter Blütenzahn-Honig hergestellt werden.
- Knoblauchsrauke: Dank ihres intensiv-würzigen Geschmacks können die jungen Blätter gut zum Würzen verwendet werden, etwa in Salatsaucen oder in Topfenaufstrichen.
- Brennnesseln: Die jungen Blättern lassen sich nach dem Blanchieren ähnlich wie Spinat vielfältig verarbeiten und können zudem getrocknet als Tee zubereitet werden. Beim Pflücken sollten Handschuhe getragen werden, da die Blattränder Ameisensäure enthalten.Um die Blätter roh verzehren zu können, müssen die Brennhaare durch Waschen oder kurzes Blanchieren unschädlich gemacht werden.
- Hopfenspitzen: Umgangssprachlich auch Hopfenspargel genannt, können die im Frühjahr etwa 15cm langen Triebe kurz angedünstet als Gemüsebeilage genossen werden.
- Das Sammeln von Hopfenspitzen ist allerdings Fleißarbeit…
- Bärlauch: Der Bärlauch gilt mit seinem feinen Knoblauchgeschmack seit einigen Jahren als Delikatesse unter den Wildkräutern. Seine fein gehackten Blätter würzen Pesto, Topfencreme, Salate und Suppen. Aber Vorsicht: Die Blätter des giftigen Maiglöckchens und der ebenfalls giftigen Herbstzeitlosen sehen denen des Bärlauchs nicht ganz unähnlich.
- Waldmeister: Klassisch als Würzpflanze zur Herstellung von Maibowle verwendet, kann Waldmeister auch als Sirup mit Berliner Weiße getrunken werden. Allerdings ist das in der Pflanze enthaltene Cumarin schwach giftig und so sollte Waldmeister nur in Maßen verwendet werden.
- Einen handlicher Kräuter- oder Pflanzenführer sollte man beim Sammeln immer griffbereit haben. Kann man eine Pflanze nicht eindeutig bestimmen, sollte man sie lieber nicht pflücken.
- Blanchierte Hopfenspitzen
- Gemeinschaftliches Abendessen: Erdäpfel-Brennsesseln-Suppe, Bärlauch-Spätzle, gedünstete Hopfenspitzen und gemischter Salat mit Wildkräuter (u.a. Schafgarben, Sauerampfer, Knoblauchsrauke und Brennnesseln)
- Bärlauch-Spätzle, gedünstete Hopfenspitzen und gemischter Salat mit Wildkräuter (u.a. Schafgarben, Sauerampfer, Knoblauchsrauke und Brennnesseln)